An einem Donnerstag war es, um sieben Uhr in der Früh, als ich ins Fitnesscenter in Dübendorf eintrat, um meine Pflichten gegenüber meinem in die Jahre gekommenen Chassis zu erfüllen. Noch zwei Tage davor hatte ich bei einer Trainerin ein neues Trainingsblatt verlangt, und sie versuchte, gleich einen Termin mit mir zu vereinbaren. Mir würde es doch sicher langweilig, wenn ich immer die gleichen Übungen machen müsste, meinte sie.
Wie die hilfsbereite Instruktorin sich täuschte! Zugegeben: Es könnte einem langweilig werden. Das wird es mir aber nie. Insbesondere an den Ausdauergeräten kann man ohne Weiteres die Augen schliessen und über die Welt und die eigene Befindlichkeit darin nachdenken.
Das tat ich aber an jenem Donnerstag nicht. Ich musterte den Trainingsraum, und mir schien, dass recht wenige sportliche Geister da waren, die sich abplagten. Wie das? Dergleichen hatte ich nicht erwartet. Also grübelte ich während des Strampelns darüber nach, ob es tatsächlich klug sei, die frühe Öffnungszeit auf einen Donnerstag zu legen. Das ist es wohl nicht, wenn das Center möglichst viele Leute am Trainieren haben möchte, was doch eigentlich reichlich Werbung einbrächte.
Bevor ich nun aber weitere hypothetische Gedanken formuliere, wollte ich vom Instruktor am Tresen wissen, ob das stimmt, was ich vermutete und nunmehr weiss. Tatsächlich: «Der Donnerstag ist trotz der längsten Öffnungszeit keinesfalls der Tag, an dem die Geräte am meisten ausgelastet sind», wusste er zu berichten, «es ist der Montag und der Dienstag, da herrscht am Abend jeweils ein monströses Gewusel und der absolute Kulminationspunkt wird im Januar erreicht.»
Alles klar?
Müsste es sein, weil es ganz einfach ist: An Weihnachten über die vielen Festtage und an den Wochenenden übers Jahr versündigen sich auch die sportlichsten Männlein und Weiblein in reichem Masse – im kulinarischen Sinne natürlich. Ablass von der Sünde gewährt ihnen nun nicht ein Priester, sondern die Ausdauergeräte und Kraftmaschinen. So weit so gut. Diese Fakten dürften auch der Centerleitung bekannt sein. Sie ziehen daraus offensichtlich ihr eigenes Fazit. Ich weiss nicht welches und ich weiss auch nicht warum. Das heisst: Ich hätte räsonieren können, dass …
Das Training war indessen für mich um, und es reichte mit Fabulieren.